Der Zeitarbeitsmarkt in Österreich hat seinen Zenit überschritten. 2019 wird die Anzahl an Zeitarbeitern von 94.829 (2018) auf 92.572 zurückgehen. Insgesamt wird die Zeitarbeitsbranche 2019 einen Umsatz von 3,76 Mrd. Euro erwirtschaften (+1,3%). Neben dem deutlichen Preisdruck in der Branche, sowie dem Facharbeitermangel erschweren auch gesetzliche Änderungen die Position der Zeitarbeitsfirmen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Kampf gegen illegale Sitten aus dem Osten

Mit der neuen gesetzlichen Regelung der Kündigung im Krankenstand entstanden den Zeitarbeitsfirmen neue Mehrkosten, die natürlich auch weitergegeben werden müssen, erklärt Katarina Gajdova, Autorin der Studie. Andererseits gibt es auch positive Nachrichten im gesetzlichen Bereich. So wurde der Arbeitgeberbetrag zum brancheneigenen Sozial- und Weiterbildungsfonds (SWF) von der letzten Regierung 2019 nicht wie von der Vorgängerregierung angekündigt heraufgesetzt, sondern auf 0,35 Prozent belassen. Wie auch in den Jahren zuvor kämpften die Unternehmen 2018 mit dem Problem der „versteckten Arbeitnehmerüberlassung” – vor allem aus Osteuropa. Diese Mitarbeiter werden nach ausländischem Recht und Gesetzen entlohnt und stellen deswegen für den österreichischen Arbeitsmarkt eine billige Arbeitskraft dar. Am besten wird sich in den nächsten Jahren der Geschäftsbereich der Fixvermittlung entwickeln, der ein durchschnittliches Wachstum von 3.3% jährlich aufweist. Der Outsourcingbereich wird jährlich um 2.6% wachsen und die Zeitarbeit wird ein Plus von 2.5% jährlich erwirtschaften.

Wien mit doppeltem Plus, 2,7% besser als im Vormonat, 1,4% besser als im September 2018!

Nach den neuesten Ergebnissen von ZAIS (Zeitarbeits-Informations-System) verzeichnet Wien im September als einziges Bundesland ein Wachstum gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (+1,4%). Kärnten und Tirol verzeichneten mit einem Minus von 7,7% resp. 6,7% die stärksten Rückgänge im Jahresvergleich. Im September konnten alle Bundesländer, bis auf Burgenland und Tirol gegenüber dem traditionell schwachen Monat August zulegen. Auch hier liegt Wien an der Spitze (+2,7%).

Ausland steigt in Österreich ein

Die Wettbewerbssituation wurde 2018 von zwei wichtigen Übernahmen getroffen. Mit dem Erwerb eines 80-Prozent-Anteil an dem österreichischen Unternehmen Völker Ende 2017, ist die deutsche Synergie-Gruppe in den österreichischen Markt eingestiegen. Im Oktober 2018 übernahm das belgische Personaldienstleistungsunternehmen ACTIEF Interim 80 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Jobmade Personal Service GmbH und ist nun auch in Österreich präsent. Im Mai 2019 wurde dabei der offizielle Markenrelaunch durchgeführt. Seitdem tritt Jobmade österreichweit unter dem neuen Namen ACTIEF Jobmade GmbH auf und ist nach außen hin als Tochterunternehmen der ACTIEF Group erkennbar.

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