Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (VHF) mit weiterem Wachstum

Der Markt für Fassadenbekleidung für Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden in Europa + USA (Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, Polen, Russland, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechien, Niederlande, Großbritannien, USA) hat 2018 seinen Absatz um 4,0% steigern können, wobei es hinsichtlich der unterschiedlichen Länder teils erhebliche Unterschiede gibt. Insgesamt rechnet Interconnection Consulting in einer neuen Studie bis 2021 mit einem durchschnittlichen Wachstum pro Jahr von etwa 4-5% (4,1% in Menge, 5,6% in Wert).

Entwicklung durchwegs positiv

Ein genauerer Blick auf die untersuchten Märkte zeigt, dass die Absatzzahlen insgesamt in den letzten Jahren durchwegs angestiegen sind. Während Österreich 2018 nur um 2,1% zulegen konnte, schaffte Tschechien ein Wachstum von stattlichen 7,4%. Deutschland kam 2018 auf ein Wachstum von 5,0% nach Menge und übertrumpfte dabei Italien (+4,5%) und das durch die Brexit-Unsicherheiten gebeutelte Großbritannien (+1,6%). Trotz des Wachstums und der über den Lebenszyklus der Fassade bestehenden Vorteile (Energiesparmaßnahmen, geringere Instandhaltungsarbeiten, Unkomplizierter Rückbau, etc.), bremsen die notwendigen höheren Anfangsinvestitionen bei der Anschaffung der VHF (im Vergleich zu konventionellen Fassaden) eine noch stärkere Entwicklung. So kommt es je nach Gebäudetyp auch zu einer Substitution durch Industrielle Fassaden, WDVS, Sandwichpaneele und auch Vorhangfassaden. Auch der Trend zu mehr Tageslicht, der eher Vorhangfassaden begünstigt, bleibt ein Hemmschuh. Der Nicht-Wohnbau konnte zudem in den meisten Ländern nicht so stark zulegen, wie der Wohnbau, wo ja Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden im Vergleich zum Nicht-Wohnbau (Bürogebäude, staatliche Einrichtungen, Handel, Sonstige), nach wie vor tendenziell unterrepräsentiert sind.

Breite Palette an Bekleidungsmaterialien

Als vorgehängte hinterlüftete Fassade bezeichnet man im Bauwesen eine mehrschichtige Außenwandkonstruktion. Dabei ist die äußerste Schicht, die dem Schutz gegen Schlagregen dient. Die Konstruktion setzt sich aus der Fassadenbekleidung, der Hinterlüftungszone, der Dämmung und der Unterkonstruktion zusammen. Die Fassadenbekleidung kann aus den unterschiedlichsten Formen (Paneele, Platten, Fassadenziegel, etc.) und Materialien bestehen. Die Palette reicht von Aluminium, Stahl/Metall, Holz, Naturstein, über Faserzement, HPL, Keramik, Beton/Stein, Vinyl, Putzträgerplatten, etc. bestehen. Aluminium (-Composite) gehört zu den beliebtesten Bekleidungsmaterialien und kommt dabei auf einen Anteil von 27,3%, wobei auch Faserzement (17,4%), Metall, Keramik und „Sonstige Materialien“ zu den bedeutendsten Materialgruppen zählen.

Neubau schlägt Renovierung

Der Wohnbauanteil bei Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden ist in den untersuchten europäischen Ländern meist schwächer ausgeprägt als der Bereich Nicht-Wohnbau. Auf den niedrigsten Anteil, wohl auch der höheren Kosten geschuldet, kommt dabei Italien mit nur 9,6%, während etwa Länder wie Dänemark und Finnland auf einen überdurchschnittlich hohen Anteil im Bereich Wohnbau kommen und die meisten anderen europäischen Länder auf einen Anteil zwischen ¼ und ⅓ des Marktes kommen. Eine sehr dominierende Position nimmt der Neubaubereich im Vergleich zum Renovierungsbereich ein. In Tschechien etwa entfallen auf den Neubau 81,5% bei den installierten Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden, wobei auch Österreich mit knapp 80% nicht weit dahinter liegt. Das Ende des Spektrums bilden die Schweiz und Spanien, mit einem deutlich geringeren Anteil, wo der Renovierungsbereich deutlich stärker ausgeprägt ist.

Führende Hersteller von Bekleidungsmaterialien, die als vorgehängten hinterlüfteten Fassade installiert werden sind u.a. Etex, Cembrit, Swiss Pearl, Trespa, 3a Composites, Fundermax, Rockpanel, Sto, Resopal, Agrob Buchtal, Prefa, oder Eternit, um einige Vertreter zu nennen. Eng verflochten mit der Branche sind auch Hersteller von Fassadenbefestigungssystemen (Anker, Unterkonstruktionen, Fassadendübel, Klebstoffe und ähnliches), wie etwa Hilti, Fischer, Schöck, Sika, Ejot, Sto, BWM, Systea, Allface, Nauth, etc. und Dämmstoffhersteller wie z.B. Rockwool, oder Saint-Gobain, etc.

04/03/2019

Copyright: Interconnection, Honorarfrei zur Veröffentlichung im Rahmen der Berichterstattung über die erwähnte Studie und IC Consulting.

Jan Hudak

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Nachdem er internationale Erfahrung in den USA, Schweden und der Slowakei durch Studium und Praktika, u. a. in der Versicherungsbranche der Allianz und im Wirtschaftsministerium gesammelt hatte, startete Jan Hudak seine Karriere bei Interconnection Consulting als Marktanalyst für unterschiedlichste Branchen. Darunter fallen die Bootsindustrie, Bodenbelagsmärkte, wie z.b. Parkett, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und der Bereich Pharma, sowie Facility Management und ausgewählte Studien im Baubereich. Er ist regelmäßig bei Konferenzen, Expos und Symposien eingeladen, um dort Ergebnisse und Daten zu präsentieren und kooperiert ebenfalls mit unterschiedlichen Verbänden. Darüber hinaus erstellt er individuelle Lösungen für das B2B- und B2C-Segment. Bei Interconnection ist er unter anderem als Mentor für andere Kollegen tätig forciert den Bereich Business Development.

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