10 Recruiting-Tipps: Wie man auch in rauen Zeiten Mitarbeiter findet

recruiting

Wenn man gerne den großen Horizont im Auge hat, dann kann man schön sagen: “Wer keine neuen Mitarbeiter findet, der hat kein Recruiting Problem, der hat ein Problem mit der Unternehmenskultur.“ Da ist sicher etwas Wahres dran und es ergeben sich daraus auch kolossale Beratungs- und Change Projekte. Aber da die Herausforderung nun mal meistens heißt, wie bekomme ich in wenigen Wochen die Mitarbeiter, die ich brauche, haben wir hier einfach sieben Tipps zusammengefasst, die man auch vergleichsweise rasch umsetzen kann:

      1.  Jobanzeigen optimieren – Layout & Botschaften 

Es gibt sie noch: Die Jobanzeige. Öfters jetzt auf einem Jobportal als auf altmodischem Papier, aber wenn wir mal davon ausgehen, dass die Inhalte vorgegeben sind, gibt es immer noch gigantische Unterschiede, welche Inhalte erwähnt werden sollen und wie man diese optisch platziert. Dazu gibt es miserable Methoden und State-of-the-Art implizite Methoden (d. h. solche, die der Respondent nicht durchschaut). Genau die soll man verwenden. Details im nächsten Artikel.

    2. My Home Is My Castle

Wer nicht explizit „Homeoffice“ in seine Jobanzeige aufnimmt, verzichtet schlicht und ergreifend auf die Hälfte der potenziellen Bewerber im White-Collar-Bereich und zwar schon vor einem potenziellen Gespräch, zu dem es gar nicht kommen wird. Es ist damit ja noch nicht definiert, ob es das Homeoffice ab Tag eins drei Mal die Woche oder nur ein Mal im Monat gibt. Technisch hat jedes Unternehmen seit Corona die Möglichkeiten dazu und inhaltlich ist nur die Frage, wieviel Homeoffice Sinn macht. 

    3. Speed Kills 

Wie schnell sollte man nach einer Bewerbung reagieren? Einfach Antwort: sofort. Sofort liegt irgendwo zwischen 30 Minuten und maximal einem Tag. Wenn Sie das nicht schaffen, müssen Sie den Job mit genau dieser Vorgabe extern vergeben. Der Erstkontakt entscheidet dabei noch nicht viel. Mit derselben Geschwindigkeit sollten Sie Gespräche und Interviews führen und Feedback geben. Gut, dass man hier schon sehr viel online machen kann. Das gefällt Ihnen nicht? Das ist leider nicht mehr die Frage: Ihrer Zielgruppe gefällt es allemal. 

    4. Find a Friend

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Mitarbeiter eines führenden Jobportals gefragt, wie man dort eigentlich Mitarbeiter findet. An der Quelle sozusagen, wo man ohne Kosten so viele Anzeigen schalten kann wie man will. Die Antwort hat mich einigermaßen überrascht: Mitarbeiter werden incentiviert, Freunde zur Bewerbung zu überreden. Wenn das ein Unternehmen macht, das bei Jobanzeigen keinen Engpass hat, sollte man das mal getrost als Blaupause übernehmen. Für 1.000 Euro Bonus können viele Mitarbeiter sehr motivierende Gespräche führen und werden sich hüten, jemanden zu empfehlen, der nicht zum Unternehmen passt.

    5. Tell a Story

Der Chef des Arbeitsmarktservice in Österreich hat den Unternehmen ins Stammbuch geschrieben sie müssen „tanzen“. Das ist ein weites Feld, aber letztendlich Ausdruck des Phänomens, dass sich der Arbeitsmarkt gedreht hat. Nicht mehr die Arbeitgeber picken sich die besten Bewerber aus einem weiten Feld, sondern die zukünftigen Mitarbeiter suchen sich die besten Brötchengeber aus und da kann tanzen schon etwas helfen. Ganz konkret muss man sich auf Fragen gefasst machen, die man früher gerne selbst gestellt hat: „Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren?“ wird da der neue Klassiker sein und in diesem Rennen gewinnen die, die eine gute Story zu erzählen haben, die motiviert und mitreißt. Das kann man auch trainieren und optimieren.

     6. Finden wer gar nicht sucht

Warum wechseln plötzlich so viele Mitarbeiter mehr, als noch vor ein paar Jahren. Da gibt es eine einfache Begründung: Weil selbst die treuesten Seelen plötzlich über Linked-In und ähnliche Plattformen mehrmals pro Monat sehr konkrete Angebote bekommen, die man irgendwann nicht mehr ignoriert und die in jeden Fall dazu da sind, seinen eigenen Marktwert zu überdenken. Das machen alle! Wenn Sie bis jetzt nur über Jobanzeigen suchen, grenzen Sie den Markt auf jenes Segment ein, das aktiv sucht. Tatsächlich müssen Sie die Leute lange vorher ansprechen. Ihr Mitbewerb macht das bei Ihren Mitarbeitern auch.

   7. Globalisierung ist der Motor

Der Arbeitsmarkt gemessen in Zahl der Beschäftigten wächst seit 60 Jahren Jahr für Jahr ohne Unterlass. Der Hauptreiber dafür ist in den letzten 10 Jahren vor allem die Migration. Wer Scheu hat, ausländische Mitarbeiter aufzunehmen, kann genau genommen gar keinen Fachkräftemangel spüren. Die Frage ist oft schon eher, ob man nicht direkt im Ausland rekrutieren muss, bzw. diese Aufgabe an Profis delegiert. Ja nach Größe des Unternehmens muss man auch weiterdenken und ganze Abteilungen ins Ausland verlegen. Das geht schneller und einfacher als manche denken, wobei man sich keine Illusionen darüber machen sollte, dass „im Ausland“ Fachkräfte leicht verfügbar wären. Tatsächlich gibt es nur mehr wenige Inseln, wo ein großes Angebot von Fachkräften auf eine schwache Wirtschaft trifft und dort kann man sich rasch lokale Firmen aufbauen, die dank Digitalisierung rasch andocken können.

     8. Digitalisierung kann eine Option sein

Bis jetzt schafft Digitalisierung mehr Arbeitskräfte als es ebendiese einspart, was ja ein Grund des Fachkräftemangels ist. Für das einzelne Unternehmen sieht die Sache aber anders aus. Es gibt viele Bereiche, wo man Arbeitskräfte durch Digitalisierung auch ersetzen kann und das sind selten Jobs, denen jemand nachweint. Je länger die Personalknappheit den Arbeitsmarkt im Griff hat, desto rascher werden hier digitale Modelle Platz greifen. In Japan kann man ziemlich gut sehen, wie Roboter, Telemedizin und Self-Check-Ins in einer alternden Gesellschaft Personal schlicht ersetzt.

     9. Bilden und Binden

Wenn Sie nicht zu 100% zufrieden sind, probieren Sie es doch mit 80%. Das war mal ein ganz passabler Witz, mittlerweile ist es eine Realität am Arbeitsmarkt. Suchen Sie nicht nur nach sofort abrufbarer Leistung, sondern nach Potenzial. In unserer Kultur werden leider immer noch Abschlüsse und Titel höher bewertet, als universell einsetzbare Fähigkeiten. Definieren Sie, was sie jemanden in zwei bis drei Monaten beibringen können und welche Basis-Skills er dafür haben kann. Sie erweitern Ihre Zielgruppe und können so auch Mitarbeiter binden, die Ihnen dann lange zur Verfügung stehen werden. 

     10. Vollzeit tut weh

Wir kommen langsam auf dünnes Eis, wo nicht mehr jeder Arbeitgeber mitkann, aber die Realität soll nicht verschwiegen werden. Vollzeit ist zwar sicher noch die Eintrittskarte für den tollen Karriereverlauf und die dickere Brieftasche, aber die Ideale der Generation Z schauen ganz anders aus und die Work-Life-Balance fragt nach Teilzeit. Volkswirtschaftlich ist das insofern eine Katastrophe, da ein hoher Teilzeitanteil den Arbeitskräftemangel noch verstärkt, da man ja mehr Personen für dieselbe Anzahl offener Posten braucht. Dennoch wird dieses Phänomen bleiben. Hier sind wir an einem Punkt angelangt, wo viele Unternehmen nicht schnell etwas ändern können. Schritt eins – und so viel Flexibilität wird von jedem Unternehmen verlangt – ist die Einführung einer Gleitzeitvereinbarung, dann kann man zumindest flexible Arbeitszeiten vereinbaren. Bei weiteren Zugeständnissen muss man – wie bei allen Angeboten an neue Mitarbeiter – abwägen, inwieweit man dieselben Goodies der Stammbelegschaft zugutekommen lassen kann.

24/10/2022

Copyright: Interconnection, Honorarfrei zur Veröffentlichung im Rahmen der Berichterstattung über die erwähnte Studie und IC Consulting.

Frederik Lehner

> Erfahre mehr über Frederik Lehner

1998 Gründung und seither Geschäftsführer von Interconnection Consulting mit Sitz in Wien, Bratislava, Lemberg, Oberstdorf und Buenos Aires. Langjährige Beratungs- und Vortragserfahrung in den Bereichen entscheidungsorientierte Marktforschung, Marketing, Preismanagement sowie Internationalisierung. Durch jährliche Marktstudien in über 200 unterschiedlichen Branchen kann Dr. Frederik Lehner auf ein umfassendes und breit gefächertes Branchen-Know-How sowohl im Consumer- als auch im B2B-Bereich zurückgreifen.

Kontaktieren Sie mich, ich unterstütze Sie gerne!

Tel:+43 1 585 46 23 11

E-mail:lehner@interconnectionconsulting.com

Anfrage

Führende Unternehmen vertrauen auf Interconnection Consulting

Admonter

Am IC Impulsworkshop Vertriebsoptimierung schätzen wir neben dem Praxisbezug, auch die eloquente Ausdrucksweise und die perfekte Rhetorik. Der wichtigste Nutzen für unser Unternehmen war das Thema Verkaufspipeline. Adrian Capellarie (Verkaufsleiter Admonter Holzindustrie)

Deutscher Holzfertigbau Verband

Interconnection bietet uns mit der Fertighausstudie eine plausible und veritable Datengrundlage zur Analyse der IST-Situation im Fertighausmarkt und darüber hinaus für die Einschätzung der kurzfristigen Marktentwicklung. Gerne nutzen wir diese interpretierten Daten für unsere Lobby- und Alltagsarbeit.

Thomas Schäfer (Geschäftsführer, Deutscher Holzfertigbau-Verband)

ELK

Die Fertighausstudie von Interconnection Consulting zeigt ein reales Bild der tatsächlichen Marktsituation und bildet für uns eine wertvolle Basis für unsere strategischen Entscheidungen in der Vertriebspolitik.

Gerhard Schuller (CFO ELK)

Epson

EPSON ist sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie Interconnection Consulting mit dem Markt und den Kunden kommuniziert. EPSON schätzt auch die kontinuierliche Arbeit von Interconnection, um Marktstudien, mit dem Fokus auf aktuelle Kundenbedürfnisse, zu optimieren. Daher vertraut EPSON auf Interconnection Daten für den internationalen Markt der POS-Drucker und Systeme.

T. Murakami (Markenführung, Seiko Epson Corporation)

Gaulhofer

Ich schätze an dem Forum "Impulsworkshop Vertriebsoptimierung" die relativ geringe Anzahl der Teilnehmer, das macht es einfach angenehmer! An Hrn. Berger schätze ich seinen Praxisbezug und das er den Vortrag mit Beispielen aus der Praxis verknüpft. Gefallen hat mir auch der souveräne Vortragsstil. Der wichtigsten Nutzen des Impulsworkshop Vertriebsoptimierung war für mich einerseits das wieder auffrischen bzw. die Methoden/Tools, die gezeigt wurden. Ing. Dietmar Hammer (Leitung Produktmanagement Gaulhofer)

Kontron

Der wichtigste Nutzen des Impulsworkshop Vertriebsoptimierung war aus meiner Sicht die Vorgehensweise der Stärken-Definition sowie der gesamte Ablauf. Herr Berger wirkt sehr kompetent und professionell. Fabian Freund (Sales Manager, Kontron Austria)

Österreichs Personaldienstleister

Das Tool"Jobs Intelligence Österreich" ist für viele österreichische Personaldienstleister als Unterstütung in der täglichen Vertriebsarbeit sowie für das Management bei strategischen Entscheidungen unverzichtbar geworden. In den verschiedenen Modulen werden monatlich umfassende Zahlen und Daten zur Zeitarbeit und zum Arbeitsmarkt in Österreich geliefert oder auch alle Jobanzeigen in Österreich erfasst. Das Tool besticht gleichzeitig durch seine Übersicht und intuitive Benutzerführung. Interconnection Consulting ist bei der Entwicklung individuell auf alle Benutzerbedürfnisse eingegangen und überzeugt auch mit schnellen Antwortzeiten im laufenden Betrieb.

Dr. Gertraud Höltl (Generalsekretärin Österreichs Personal Dienstleister)

Saint Gobain

Lange Erfahrung und tiefes Verständnis der Baumärkte machen die Qualität der IC-Studien aus. IC ist ein ständiger Begleiter der Marktbeurteilung und hilfreiche Entscheidungsgrundlage.

Bernd Blümmers (Directeur General, Saint-Gobain Solar Systems, Central Europe, Aachen)

Salamander

Interconnection Consulting Marktberichte liefern eine wertvolle externe Marktperspektive zu unseren internen Markteindrücken.

Pedro Posada (Geschäftsführer Salamander Industrieprodukte Spanien)

Scandinavian Business Seating

Die IC Studien geben einen sehr gut strukturierten Überblick über den westeuropäischen Büromöbelmarkt. Die Daten sind hilfreich um Marktentwicklungen und Treiber besser zu verstehen.

Beatrice Sotelo (Leiterin Business Development, Scandinavian Business Seating)

Schneider Electric

Interconnection Consulting konnte innerhalb kurzer Zeit eine hervorragende Studie liefern, die meine Erwartungen in Bezug auf Qualität und Analysetiefe übertraf. Ich empfehle Interconnection jedem Unternehmen bei jeglicher Art von Marktforschungsprojekten. Jeff Canterberry (Direktor für Strategieentwicklung und M&A, Schneider Electric)

Sodexo

Interconnection ist eine vertrauensvolle Quelle, auf die wir immer wieder gerne zurückkommen, wenn wir auf dem Markt klare Wegweiser brauchen. Christian Frey (Marketing Manager CS DACH)

Kontaktieren Sie uns

Bitte beschreiben Sie kurz Ihren Bedarf oder fordern Sie einen Rückruf an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und melden uns umgehend bei Ihnen.

Mit dem Absenden der Anfrage erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre persönlichen Daten in der Datenbank der Interconnection Consulting Gruppe bis auf Widerruf gespeichert und zur weiteren Verarbeitung und Informationszusendung genutzt werden. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

Sie können jederzeit hier Ihre erteilte Einverständniserklärung mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.